"Da Erfolge größere Sichtbarkeit im Alltag erzeugen als Misserfolge, neigt man systematisch dazu, die Aussicht auf Erfolg zu überschätzen. Der Survivorship Bias ist damit ein Beispiel für eine statistische Stichprobenverzerrung."
Zur Geschichte:
"Der Begriff geht auf die Arbeit englischer Ingenieure im Zweiten Weltkrieg zurück, welche die Panzerung der Flugzeuge verbessern und somit die Überlebensrate der Piloten steigern wollten. Sie verstärkten zunächst die Panzerung der zurückgekehrten Maschinen an den Stellen mit den meisten Einschusslöchern. Allerdings verbesserte sich dadurch die Überlebensrate nicht. Der Mathematiker Abraham Wald erkannte schließlich den Irrtum und regte an, die Flugzeuge dort stärker zu panzern, wo sie keine Einschusslöcher aufwiesen, da Treffer an diesen Stellen offensichtlich einen Absturz auslösten und somit die Rückkehr unmöglich machten."
Quelle:
https://de.wikipedia.org/wiki/Survivorship_Bias
Survivorship Bias und "die Börse":
"Survivorship bias bedeutet ins Deutsche übertragen: Ungleichgewicht zugunsten der Überlebenden und beschreibt Folgendes: Alle Fondsgesellschaften liquidieren erfolglose Fonds nach einer bestimmten Zeit. Dies führt dazu, dass die kollektive Performance der Gruppe der aktiv gemanagten Fonds als Ganzes besser ausgewiesen wird als in Wirklichkeit gerechtfertigt, da die "Pleitefonds" laufend aus der Kalkulation herausfallen.
Der Survivorship bias verbessert die durchschnittliche Jahresrendite aller aktiv gemanagten Fonds in der Statistik um einen bis zwei Prozentpunkte, je nach Fondssegment und betrachteter Zeitperiode. Wenn man ihn in jeder Vergleichsstudie berücksichtigen würde, dann lägen noch mehr aktiv gemanagte Fonds unter dem Index, als dies ohnehin der Fall ist."
Quelle:
http://www.boersen-lexikon.com/index.php?aid=286
"Auf jeden veröffentlichten Autor, kommen hunderte von Autoren, deren Manuskripte abgelehnt wurden. Und auf jeden, der sein Manuskript an einen Verlag geschickt hat, kommen hunderte, die es in der Schublade verwesen lassen.
Wir sehen aber nur den veröffentlichten Autoren. Oder den erfolgreichen Musiker. Oder die gelungene Karriere. Oder das profitable Geschäft.
Daher überschätzen wir systematisch die Erfolgsaussichten. Aber: denken hilft! Wenn wir uns immer wieder klar machen, dass hinter jedem Erfolg zig Misserfolge stecken.
Das ist natürlich etwas traurig und nicht unbedingt das „Tschacka, Du schaffst es!“, das wir manchmal hören wollen. Aber vielleicht ist das genau die Hilfe, die wir manchmal brauchen, um ein von Euphorie und Endorphinen beschwingtes, aber ansonsten wirres und unausgegorenes Projekt, auf etwas solidere Füße zu stellen – und es damit erfolgreich zu machen.
Quelle:
http://www.fortvinci.de/denkfehler-vermeiden-damit-denken-hilft-die-survivorship-bias/